Bildungsraum Zeughaus

Die SalZH lud gestern Abend zu einem Workshop „Bildungsraum Zeughaus“. Es ging um eine künftige Nutzung des noch unausgebauten Raumes hinter dem jetzigen Bistro. Die SalZH hat eine Diskussion über mögliche, künftige Nutzungsmöglichkeiten angestossen, mit dem Ziel über eine Öffnung dieser Räumlichkeiten, über allfällige Partnerschaften und Kooperationen nachzudenken. Eines vorab: es war SEEEEHR spannend und nein, das fertige Projekt steht noch bei weitem nicht! aber es wurde definitiv auch nicht nur über „heisse Luft“ diskutiert!

Unter der Leitung von Katharina Lenggenhager, Architektin, SalZH-Mutter und seit Jahren in der Schulraumentwicklung tätig, haben sich gut dreissig Interessenten aus dem Quartier, von Musikschulen, der Quellenhofstiftung, der MSW, dem Tüftellabor, sogar eine Szenografin und natürlich der SalZH Gedanken zur Schulraumentwicklung, zum Bildungsraum Zeughaus gemacht, diskutiert, argumentiert, um Worte gerungen.

Wie und wo aber lernen wir? allein? von älteren? miteinander? hört lernen irgendwann auf? ist die Schule ein Teil der Gesellschaft oder müssen Schüler gegen diese geschützt werden? oder umgekehrt? Man denke etwa an das Bild einer Klosterschule, die mit ihren hohen Mauern den Schülern Schutz vor Weltlichem bot. Heute aber hat die Schule weitaus mehr Aufgaben, als „bloss“ Schülern das kleine 1×1 beizubringen. Betreuung, Familienersatz, Auffanggefäss für familiäre Probleme….

In einem ersten Workshop machten wir uns in engagierten Diskussionen Gedanken über folgende Fragen:

  • Was ist wichtig beim lernen?
  • was haben wir von wem gelernt?
  • in welchem Raum, in welcher Atmosphäre möchten wir lernen?
  • was müsste möglich sein?
  • gibt es auch Grenzen?

 

Wenig erstaunlich kam der Rubrik „Begegnung“ die grösste Bedeutung zu. Sich zu begegnen, miteinander zu sein, scheint ein grosses Bedürfnis unser individualistischen Gesellschaft zu sein. Auch die Kreativität mit Tanz, Musik, Gesang und der Bereich „IT / Technik“ fanden Anklang. Allerdings scheint die moderne Technik, die jederzeit überall verfügbare Information quasi zur „Infrastruktur“ zu gehören. Das IST einfach so – das muss nicht speziell erwähnt werden…

Nach der Besichtigung des aktuell als Werkstatt-Lagerraum genutzten Raumes und einer anschliessende Suppe mit angeregten Diskussionen später wurde es dann konkreter.

ruhige, dunkle und hellere, lautere Zonen

Es wurde über Bodenbeläge und Chill-Zonen diskutiert, Feuerschalen und Food Courts (mit Cervelat-Automat), ein Wintergarten im Hof mit vielen Pflanzen, publikumsoffene Zonen und Werkstätten, wo es laut, schmutzig und grob zu und her gehen darf, eine Matsch-Küche und eine Bühne, intime Nischen, die mit Vorhängen bei Bedarf abgetrennt werden können, Mobiliar auf Rollen und erhöhte Zonen, kleine Bühnen, die auf Knopfdruck aus dem Boden schiessen, Co-Working-Spaces verschiedenster Grössen…

Allen „Projekten“ gemeinsam, ist die Idee des Restaurants, der Cafeteria, der Begegnungszone, die -auch- der Nahrungsaufnahme dienen soll. Gemeinsam essen ist eben mehr als Kalorien beigen! wer gemeinsam den Tisch teilt, teilt Gedanken, Sorgen, Freuden, Fragen miteinander und baut eine Beziehung auf! und bildet somit das Fundament für das erfolgreiche Lernen in einer sicheren Umgebung.

dem Sechseck der Lernwabe verhaftet

Eine Werkstatt, ein Bastelraum, Material, das einem zur Kreativität motiviert, das einem vom Hocker und aus dem Sessel haut, dass Lust auf ausprobieren, pröbeln, „chlütterä“ macht…

spannend, worüber andere diskutiert haben

Variable Nutzungsmöglichkeiten mit Möbeln auf Rädern, mit mobilen Trennwänden und Absperrmöglichkeiten, aber auch mobile Technik für Sound & Bild…

Marcel erklärt den Food Court 🙂

Die Ideen sind zahlreich gesprudelt. Alles ist möglich! Wir sind gespannt, wie es weitergehen wird und ich spreche vermutlich nicht nur für mich allein: es denkt weiter!

TPM / 31.01.20